Weihnachten,
wie es früher war
Bilderreise in die Geschichte: Von Drehbaum, Rumpodich
und Bescherkind
Im Spreewald und in anderen sorbischen/wendischen
Gegenden konnte der christliche Weihnachtsbaum nicht so schnell heimisch
werden. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, dass es im Inneren des
Spreewaldes kaum Nadelbäume gab und gibt, zum anderen auch damit, dass
christliche Bräuche ohnehin erst seit etwa 1.000 Jahren Einzug in das von den
Slawen bewohnte Gebiet hielten. Es bedurfte sogar einer Preußischen Verordnung
von 1910, die den Weihnachtsbaum christlicher Prägung auch im Wendischen
einführte und den „Drebom“, wie er mundartlich genannt wurde, ersetzen sollte.
Bis dahin nämlich fand man diese, an eine Pyramide erzgebirglichen Ursprungs
erinnernde Konstruktion, zur Weihnachtszeit in den wendischen Stuben. Aus
Weidenruten wurde dieser Baum einst recht kunstvoll in mehreren Etagen
gefertigt, die im Spreewald ansässigen Korbflechter haben dabei recht großes
Geschick an den Tag gelegt. Dieser Brauch geriet in den letzten 100 Jahren fast
in Vergessenheit, erst jetzt findet er hier und da wieder Einzug in wendischen
Stuben.